Die Legende vom Krapfenbäck Simale
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Der Krapfenbäck Simale war zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein weitum bekannter und gefürchteter Räuber in Kärnten.
Eigentlich hieß er Simon Kramer. Da seine Eltern bei Maria Saal eine Bauernkeusche mit dem Vulgonamen „Krapfenbäck“ besaßen, nannte man den Simon „Krapfenbäck Simale“.
Gerne traf er sich mit seinen Kumpanen in Gasthäusern zum Kartenspielen.
Seine Freundin Juliane Regenfelder verwahrte für ihn seine legendäre Brieftasche, die angeblich nie leer wurde.
Eine Sage erzählt, dass Simale bei den Linden in Zojach auf der Wegscheide einen Schatz versteckt hätte, von dem er immer Nachschub für seine Geldbörse holte.
Und Simale soll ein sagenhaftes Zaubermesser besessen haben. Dieses Messer legte er beim Kartenspiel auf den Tisch, und wenn ihm Gefahr drohte, drehte sich die Spitze des Messers in Richtung seines Herzens …
Seine Eltern, Sebastian und Maria Kramer, verkauften die Krapfenbäck-Bauernkeusche, um in St. Veit an der Glan in der Bräuhausgasse ein Wirtshaus zu erwerben.
Hier lernte Simale schon früh die zwielichtigen Gestalten kennen, mit denen er viele Raubzüge in Mittelkärnten unternahm.
Zu seinen Kumpanen zählten:
– der Bauernsohn Lorenz Strauß
– Mathias Rauter, genannt Felfernigg Hois aus St. Urban
– der aus Albeck stammende, steckbrieflich gesuchte Blasius Graf
– Franz Leitgeb aus Tainach, genannt Tainacher Franzl, ein bekannter Pferdedieb
– Hans Kerschbaumer, ein sehr junger Bursche
– das Ehepaar Klement und Susanne Obernosterer, genannt die Sandl
– Elisabeth Wassermann, die schwarze Liesl, die den Dieben oft Unterschlupf in ihrer Tepplerkeusche in Ossiach gewährte
Der richtige Name der blonden Miedl, die zeitweise mit Simon Kramers Bande unterwegs war, ist nicht mehr festzustellen.
Komplizen der Räuber gab es auch:
Der Fleischermeister Franz Herzele, genannt Alleefranzl, nahm den Dieben gerne gestohlene Schafe etc. ab.
Der Grießerwirt in Moosburg war ein legendärer Treffpunkt für den Krapfenbäck Simale und seine Gefährten.
Die Wirtin Katharina Schurian und ihr Sohn Urban halfen den Räubern beim Verkauf von Beutestücken.
Im Mai 1809 besetzten französische Truppen Kärnten. Steuern und Abgaben wurden erhöht.
Durch die stetigen Teuerungen nahmen Lebensmitteldiebstähle auf Bauernhöfen zu.
Auch kleinere Tiere wie Schafe wurden gestohlen. Kleidung und Schuhe gehörten ebenso zum Diebesgut.
Ab und zu gelang es den Räubern auch, Geld zu erbeuten.
Die französischen Behörden verhängten schwere Strafen und gaben den einheimischen Gendarmen den Auftrag, die berüchtigte Räuberbande zu suchen.
Dabei konzentrierte man sich anfangs auf den Wolschartwald bei St. Georgen am Längsee, denn hier gab es öfter Überfälle auf Kutschen.
Danach suchten die Gendarmen auch in den Wimitzer Bergen.
Auf der einsamen Wegscheide, hoch über dem Glantal, gibt es im kleinen Ort Zojach bis heute ein Gasthaus.
Zu Zeiten des Simale waren Anton und Helena Huber die Besitzer.
Hier trafen sich am 17. September 1809 die Räuber wieder einmal zum Kartenspiel.
An diesem Tag erreichte eine vom Landgerichtspfleger Anton Lackner angeführte Gendarmerie-Streife den Wegscheiderwirt.
Da der Krapfenbäck Simale fliehen wollte, gab einer der Gendarmen einen Schuss ab, der den erst 24-jährigen Räuber tödlich traf.
Heute heißt das Gasthaus in Zojach „Zum Simalan“, und auf der alten Volksschule, der heutigen Trinkstube neben dem Gasthof, gibt es ein Wandbild vom legendären Räuber.
Über das Leben des Simon Kramer und seiner Gefährten haben sich viele Sagen gebildet, die noch heute gerne in der Region erzählt werden.