Christina Wildhaber ist Gärtnerin aus Leidenschaft. Die Kräuterpädagogin und Verfechterin der Artenvielfalt begann vor knapp 15 Jahren mit dem Anlegen ihres Gartens in Brückl. Aus einem kleinen Gemüsebeet sind inzwischen viele unterschiedliche Genussinseln entstanden. Neben einem kunterbunten Nebeneinander aus alten, bekannten und raren Gemüsesorten, Obstbäumen wie die Birnenquitte, Blumen und kleinen Kräuterecken mit Raritäten wie der Senfkresse gibt es auch sehr viele Wildwuchsflächen.




Slow Food ist bei Christina Wildhaber Programm: „Pflanzen die im Freien wachsen und somit voll der Witterung ausgesetzt sind entwickeln einen besonders intensiven Charakter und das schmeckt man auch. Ganz nach dem Motto: Was langsam wächst wird doppelt stark, gebe ich den Pflanzen die Zeit die sie brauchen. Den Erntezeitpunkt bestimmt das Wetter und die Pflanze und nicht m(ein) Wunschtermin.“
Die Natur „Natur sein“ lassen
Christina kommt in ihrem persönlichen Gartenparadies in Schmieddorf, bei Brückl ganz ohne Bewässerungssysteme, Folientunnels, Glashäuser, Dünger oder Spritzmittel aus. „Da ich auch viel mit Wildkräuter und Wildobst arbeite verwende ich keine Herbizide, Fungizide, Insektizide. Die Natur gibt hier den Rhythmus vor.“ Die Vielfalt, Mischkultur und Fruchtfolge spielt dabei eine wichtige Rolle: „Es gibt unendlich viele Sorten, jede hat seine Vorlieben und wächst zu einer bestimmten Zeit. Manche mögen es heiß, andere wiederum regnerisch und somit gibt es fast immer eine Gemüsesorte die besonders gut gedeiht. Je nach Jahreszeit und Wetterlage gibt es unterschiedliche Erträge. Mit den Jahren bekommt man ein Gefühl wie man einen Garten fast ganzjährig beernten kann.“ So gibt es nicht viel von einer Sorte, aber stets eine große Vielfalt.
Damit der Boden nicht auslaugt, darf er nach sechs Jahren ruhen: „Auch wenn ich den Gartenboden durch Mulchen, Fruchtfolge und Mischkultur sehr behutsam bewirtschafte, ist nach sechs oder sieben Jahren ein Jahr Ruhe angesagt. Das Gemüsebeet bekommt quasi ein Jahr Urlaub. Während dieser Zeit landen nur Gartenabfälle oder Ausgejätetes auf dem Beet und bilden wertvollen Humus. Innerhalb einer Saison erholt sich der Boden und bildet dank vieler Bodenlebewesen ein frisches und erholtes Beet mit wundervoller Erde – ganz ohne mein Zutun. Er macht mir sozusagen ein erdiges Urlaubsgeschenk!“ Von vielen Pflanzen wird auch das Saatgut für die nächste Saison gewonnen. Der Kreislauf der Natur lässt sich in Christina Wildhabers Gemüse- und Kräuterparadies besonders gut verfolgen
Erlebnisprogramm: Wurzelraritäten – Verborgene Delikatessen entdecken
Die Welt der Wurzeln und Knollen ist unendlich vielseitig an Formen, Farben und Geschmacksnuancen. Die ideale Zeit um diese verborgenen Köstlichkeiten zu entdecken ist der Spätherbst.
Bevor sich die Natur in die Winterruhe begibt, wollen wir nochmal in den Garten gehen und einige dieser Bodenschätze ausgraben und verkosten. Neben den Klassikern wie Rohnen und Rüben, werden unter anderem auch Exoten wie Yacon, Erdmandeln, Glückskleerübchen und Ocaknollen, alte Sorten wie Knollenziest, Haferwurzel und Zuckerwurzel sowie Wildes wie die vielseitige Löwenzahnwurzel erkundet.
Beim Rundgang durch den Garten werden, ausgerüstet mit Korb und Gabel, einige Wurzeln ausgegraben und besprochen. Danach geht es in die Küche. Dort wird mit dem gesammelten Wurzelrarität gemeinsam gekocht und abschließend gemeinsam verkostet.
Ablauf:
- Rundgang durch den Garten
- Gemeinsames Ausgraben und Ernten von Wurzelraritäten
- Verarbeitung und Verkostung der Köstlichkeiten in der Küche
- Fermentation von aktuellem Gemüse (1 Weck-Glas inklusive)
Dauer: 3 bis 4 Stunden
Preis: 75,- € pro Person (Erwachsene), 35,- € (Kinder bis 15 Jahre)
Teilnehmeranzahl: 4 bis 8 Personen
Termine:
- 31. Oktober 2023, 14:00 bis 17:30 Uhr
- 4. November 2023, 14:00 bis 17:30 Uhr