Insgesamt kann die Region Mittelkärnten mit mehr als 100 Burgen, Schlössern und Ruinen aufwarten. Die Landschaft ist vielerorts geprägt durch diese steinernen Zeugnisse einer großen Vergangenheit.
So war beispielsweise St. Veit im Mittelalter als Residenzstadt der Kärntner Herzöge auch Landeshauptstadt. Einer der schillerndsten von ihnen, Bernhard von Spanheim, zog mit seiner prächtigen Hofhaltung viele bedeutende Persönlichkeiten an. Rings um die Herzogsstadt ließen die Adeligen und Ritter des Landes ihre Burgen und Schlösser wie Liebenfels, Glanegg, Taggenbrunn und Hochosterwitz, erbauen.
Burg Hochosterwitz
Österreichs schönste und imposanteste Burg – die Burg Hochosterwitz – kennt man auch in den Vereinigten Staaten, denn dieses einzigartige Bauwerk inspirierte Walt Disney beim Entwurf seines Cinderella-Schlosses.
Dieser majestätische Festungsbau thront auf einem 150 Meter hohen Felsen und ist mit mächtigen Mauern und Türmen geschützt. Das ausgeklügelte Verteidigungssystem ist allerdings nur ein Grund, warum der Prachtbau aus Stein nie erobert wurde. Auch die List und Klugheit der Burgbewohner trug das ihre dazu bei. Viele Sagen und Legenden berichten bis heute von den grausamen Geschichten, die sich am Fuße der Festung abgespielt haben.
Will man die Burg Hochosterwitz heute „erobern“, fällt dies ungleich leichter aus. Nach der Durchquerung der 14 mächtigen Toranlagen erklimmt man den Burgberg sicher zu Fuß und tut dabei auch noch seiner Gesundheit etwas Gutes. Wer noch schneller auf der Bergspitze sein will, steigt in die „Fürst-Max-Bahn“ und ist in einer Minute oben angekommen. Hier hat man einen einzigartigen Blick ins Land. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die imposante Waffensammlung in der Rüstkammer zu entdecken oder in die Burgschenke einzukehren.
Manche der monumentalen Bauwerke in Mittelkärnten, wie die sogenannten Kraiger-Schlösser, die Schlösser Frauenstein, Thurnhof und Eberstein, die Burgen Geyersberg und Nußberg, sind in Privatbesitz, viele andere warten darauf, entdeckt zu werden: Schloss Albeck, Schloss Grades im Metnitztal, das Stift St. Georgen am Längsee, das einige Zeit ein privates Grafen-Schloss war und die
Straßburg.
Die Burgenstadt
Als „Burgenstadt“ hat sich Friesach einen Namen gemacht. Hier gibt es nicht nur den einzigen, heute noch 820 Meter langen, durchgehend mit Wasser gefüllten Stadtgraben sowie drei Burganlagen, hier wird auch eine neue Burg mit mittelalterlichen Methoden gebaut.
Der Burgenwanderwegführt vom historischen Stadtkern zu den Stadtbefestigungsanlagen, den Burgen und Ruinen und auch zur „neuen“ Burg.
Festungsbauten der etwas anderen Art sind die Wehrkirchen, auch Kirchenburgen genannt. Zur Zeit der Türkenkriege boten diese befestigten Kirchenanlagen Zuflucht für die Landbevölkerung. Einige dieser „sakralen Burgen“ beeindrucken noch heute: Die Wehrkirche St. Wolfgang in Grades ist mit einer bis zu neun Meter hohen Wehrmauer umgeben und hat Schießscharten für kleinere Kanonentypen wie Feldschlangen. Zu Kärntens besterhaltenen Kirchenburgen zählen die Wehrkirchen Hochfeistritz, Diex und Grafenbach.